Auf einen Kaffee mit unserer CEO

Auf einen Kaffee mit Aristech CEO Carolin Edler-Mende


1. Was ist für dich die wichtigste Aufgabe als Aristech CEO?

Die Rolle der CEO ist natürlich extrem facettenreich. Es gibt sehr viele Aufgaben, die ich als wichtig erachte. Allem voran möchte ich das Unternehmen weiter ausbauen und das Team in einer Vorbildrolle führen. Hierbei steht für mich im Vordergrund, dass ich die Unternehmens- und Führungskultur auf Basis unserer Werte vorlebe: Modern, innovativ, offen und gleichberechtigt.

Ebenso wichtig ist es für mich, Mitarbeitende weiterzuentwickeln und zu pushen, um so die Voraussetzungen zu schaffen, dass sie auch selbst Führungsverantwortung übernehmen können.

Im Unternehmensalltag versuche ich präsent zu sein und zu schauen, dass das, was wir momentan machen, mittel- und langfristig zur Firmenvision passt und wir uns so strategisch in die richtige Richtung bewegen.

2. Aristech steht ja durchaus nicht still. Jetzt mit dem Umzug in das neue Büro und den sich schnell weiterentwickelnden Möglichkeiten mit KI, stehen ja auch in deinem Unternehmen Veränderungen an? Wie passt sich das Unternehmen an Veränderungen an und bleibt agil, aber gleichzeitig auch zuverlässig und sich selbst treu?

Über die letzten 12 Jahre haben wir es geschafft, sehr professionelle Strukturen zu etablieren, dabei aber gleichzeitig dynamische Teamstrukturen zu erhalten. So sind wir sehr gut in der Lage, in der Entwicklung auf technologische Veränderungen zu reagieren und schnell zu agieren.

Gleichzeitig ist unsere Technologie schon lange von der Architektur her so aufgesetzt, dass rein technisch schnelle Adaptionen möglich sind, ohne die Grundsoftware gravierend verändern zu müssen. Diese Stabilität und Flexibilität hilft uns dabei natürlich sehr. Deshalb können wir da, wo es sinnvoll ist auch relativ leicht zum Beispiel GenAI einsetzen oder hybride Lösungen implementieren, je nachdem was zum Kunden passt.

3. Aristech ist seit der Gründung 2012 – 100 % selbstfinanziert (Bootstrapping). Welche Vorteile hat das aus deiner Sicht?

Wir haben das Unternehmen mit einer technologischen Vision gegründet. Es ging zu keinem Zeitpunkt darum ‚irgendein Unternehmen‘ groß zu machen, sondern immer vordergründig um die Technologie.

Der Anfang als selbstfinanziertes Unternehmen war natürlich nicht ganz einfach. Aber wir haben es geschafft, über nachhaltiges Wachstum ein stabiles Unternehmen aufzubauen, das unabhängig technologische Entscheidungen treffen kann. Die langfristige Vision kann ohne Abhängigkeit von Investoren verfolgt werden. Mittlerweise sind wir ja glücklicherweise schon seit einiger Zeit aus der schwierigen Anfangsphase raus. Gerade jetzt in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ist es ein Vorteil, stabil und unabhängig aufgestellt und nicht auf die nächste Finanzspritze angewiesen zu sein. Und auch für unsere Kunden ist diese Stabilität und Verlässlichkeit natürlich ein großer Vertrauensfaktor.

4. Du triffst als Geschäftsführerin auch die Entscheidungen rund um die Entwicklungen und die Entwicklungsperspektive der Firma mit. Wie schaffst du es bei deinen Entscheidungen technologische Weiterentwicklung und ethische Fragestellunge, besonders im Hinblick auf Effizienzsteigerung durch KI, unter einen Hut zu bekommen und warum ist dir das wichtig?

Ehrlicherweise muss man sagen, dass es auch ziemlich gruselig mit anzusehen ist, wenn man sich anschaut, was mittlerweile mit KI und großen LLMs möglich ist. Mich erschreckt das im Alltag auch immer wieder und ich stelle mir schon die Frage, inwieweit KI langfristig beherrschbar bleibt. Deshalb ist es für mich als Unternehmerin auch wichtig, dass wir im Firmenalltag kontinuierlich reflektieren und hinterfragen, wo wir welche KI-Technologie einsetzen und wo eben auch nicht.

Wir sagen nicht ‚nimm einfach die KI und die macht das dann schon‘, sondern wir schauen in jeder Kundenanwendung gemeinsam mit dem Kunden, was sinnvoll ist. So stellen wir uns immer die Frage: Welche Modelle setzen wir ein? Was bringt uns die KI hier überhaupt? Und welche Risiken birgt sie und möchten wir, bzw. der Kunde diese eingehen? Das führt auch manchmal dazu, dass wir uns gegen eine Lösung mit mehr Möglichkeiten entscheiden, weil die Risiken zu groß sind.

5. Wie unterstützt du die Entwickler:innen dabei, Lösungen zu optimieren und kontinuierlich zu verbessern und auch neue Dinge auszuprobieren?

Generell muss ich hier tatsächlich niemanden motivieren sich mit neuen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Alle sind super motiviert, ständig am gucken, was so passiert und im regen Austausch über neue Möglichkeiten. Ich sehe es eher als meine Aufgabe einen Rahmen zu schaffen, in dem sich das Entwicklungsteam auch wirklich auf die Entwicklung konzentrieren kann und die Räume hat zu experimentieren. Es gibt immer Möglichkeiten Dinge in einer großen Runde vorzustellen und sich Feedback einzuholen. Ich glaube es hilft auch, dass ich selbst an Neuentwicklungen sehr interessiert bin und hier ein sehr tiefes inhaltliches Verständnis mitbringe.

Wir schauen uns neue Möglichkeiten an und evaluieren gemeinsam als Team, wo man Dinge in eine produktive Linie einfließen lassen kann. Wir gehen dann auch teilweise auf Kunden zu und kommunizieren ihnen, dass wir hier eine neue Entwicklung oder einen neuen Ansatz haben, der gut zu ihrem Use Case passen würde. Wir haben hier das Glück, dass viele unserer Kunden uns schon lange kennen und gerne bereit sind etwas Neues auszuprobieren. Das hilft natürlich sehr, weil das die Möglichkeit gibt, so etwas auch im Rahmen einer Anwendung auszuprobieren und auszuwerten.

6. Was macht Aristech für dich einzigartig?

Aristech zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Kombination vieler Faktoren aus. Wir sind ein 100 % eigenfinanziertes europäisches IT- Unternehmen, das moderne hochwertige Technologie entwickelt und immer noch Inhaberinnen geführt ist. Diese Kombination aus Stabilität, Innovation und Dynamik an diesem Standort findet man meines Erachtens sehr selten.

Und allen voran macht uns natürlich unser Aristech-Team aus! Die Teamkultur hier ist von Professionalität, technologischer Leidenschaft und einem unheimlich offenen, freundlichen Miteinander geprägt. Das schätze ich wirklich sehr.

7. Was ist dein idealer Ausgleich zum Job und wie findest du ihn?

Das werde ich tatsächlich oft gefragt, vor allem im Kontext dessen, dass ich ja auch drei noch relativ kleine Kinder habe. Das heißt ich habe eine große Familie und eben diese Verantwortung als Unternehmerin.

Zum einen bin ich sehr strikt und klar in meiner Abgrenzung von Firmen- und Privatleben. Das heißt wenn ich Feierabend mache, dann bin ich auch wirklich für meine Familie da und dort präsent. Ich habe ja mittlerweile glücklicherweise ein super Team, und es gibt sehr wenige Themen, für die ich alleine verantwortlich bin. Nur deshalb geht es, dass ich da so klar trennen kann. Abgrenzung ist für mich wirklich ein ganz wichtiges Thema. Darüber hinaus ist natürlich Mutter von drei Kindern zu sein manchmal ebenso herausfordernd. Gott sei Dank sind wir auch zu Hause als Eltern ein super Team. So kann ich als Ausgleich zur Unternehmerinnen- und Mutterrolle auch noch sportlich aktiv sein. Gerade bin ich dazu noch Co-Trainerin einer Damen-Handballmannschaft. Und wenn es die Zeit zulässt, möchte ich auch wieder ins Theater einsteigen.

Wobei mir zugegebenermaßen oft gespiegelt wird, dass ich scheinbar mehr Energie habe, als die meisten. Deshalb weiß ich nicht, ob mein Modell für alle so umsetzbar ist, aber mir tut es jedenfalls gut.

Veröffentlicht am 23.1.2025

Cookie Einstellungen